Bis Ende Dezember konnten Leseproben und Exposés zur Teilnahme am Projekt Blogbuster 2017 eingereicht werden. 252 Autoren haben diese Chance genutzt – und vor jedem Einzelnen verneige ich mich. Für die Arbeit, die hinter jedem Manuskript steckt. Für die Idee, die Motivation und konsequente Ausdauer, diese Idee in passende Worte und auf Papier oder in ein DOC zu packen. Und nicht zuletzt für das Vertrauen, das Ganze in unsere Hände zu geben.
252 Manuskripte – nicht schlecht für den Anfang
Insgesamt haben uns also 252 Manuskripte erreicht, 26 davon mich. Es war ziemlich spannend, diese Exposés mit den dazugehörigen Leseproben zu sichten. Zu Beginn des Projektes haben wir uns gefragt, welche Art von Manuskripten wohl eingereicht werden würden. Nur Werke, die schon überall herumgereicht, aber nie angenommen wurden, weil sie einfach sehr unausgereift waren? Themen, die so abseitig sind, dass sich kein Verlag getraut hat, sie zu veröffentlichen? Oder einfach gute Arbeiten von Autoren, die sich bisher schlichtweg noch nicht reif für großes Publikum fühlten?
26 Manuskripte, erstes Aussortieren und viele Kais
Wie gesagt, es war spannend. Ich habe mich durch alle Exposés gewuselt und die Leseproben vollständig durchgelesen. Manche konnte ich sofort weglegen, weil sie mich überhaupt nicht ansprachen, weder stilistisch noch inhaltlich. Zwei fielen wegen Genreliteratur durch (und wären für mich auch nicht relevant gewesen), eins brachte mich zum Schmunzeln, weil die Idee nicht schlecht und die Namensverteilung originell war – mich aber trotzdem nicht neugierig auf Mehr machte. Apropos Namen: Der Name „Kai“ war bei mir überproportional häufig vertreten, verteilt auf Autoren und Protagonisten. Aber das nur am Rande.
Die Qual der Wahl
Das erste Manuskript, das mich erreichte, ließ mich direkt für Tage nicht mehr los. Ein weiteres hatte ich kurz angelesen und sofort gewusst, dass da jemand Schreiben kann. Das waren die beiden Manuskripte, bei denen ich sicher war, dass ich auch den Rest unbedingt lesen will. Nein, nicht will, sondern muss. Weitere sechs hatte ich angefordert, weil es irgendetwas gab, das mich reizte. Ein Thema, einen Blickwinkel, einen Charakter.
Jetzt sitze ich hier mit acht vollständigen, unterschiedlichen Manuskripten, von denen ich mich am Ende für eins entscheiden muss. Eins von acht. Acht Manuskripte. Acht Vielleichtbücher.
Wie entscheide ich mich jetzt für dieses „Eine“, wie finde ich es überhaupt? Rational und möglichst objektiv, womöglich nach literaturwissenschaftlichen Kriterien ? Versuche ich, es mit den Augen des Verlages zu sehen – welches also die vermutlich größte Lesergruppe anspricht? Oder das, was schon am ausgefeiltesten, am fertigsten ist?
Der Luxus des Bloggers
Aber hey – ich bin weder Kritiker, noch Verleger, noch Inhaber einer Agentur. Ich bin Bloggerin. Ich muss nach keinem der oben genannten Kriterien urteilen. Ich befinde mich in der luxuriösen Situation, mit dem entscheiden zu können, was mich als Leserin und Bloggerin ausmacht. Nämlich mit meinem aufrichtigen Interesse an, meiner Lust auf und meiner Leidenschaft für diesen einen Text, den ich am Ende der Jury vorschlagen werde. Weil ich ihn veröffentlicht wissen will.
Acht Manuskripte mal 25 Seiten und am Ende steht ein Text
In den kommenden Tagen werde ich also jedem der acht Manuskripte über mindestens 25 Seiten die Chance geben, mich zu überzeugen. Ein Teil wird dann ausscheiden, ein anderer Teil wird sich selbst gegen die anderen durchsetzen müssen. Welche Texte von welchen Autoren mit welchen Mitteln das sein werden, teile ich hier auf dem Blog und auf meiner Facebook-Seite mit euch.
Es bleibt also spannend.
Noch mehr Berichte, wie es den anderen Bloggerinnen und Bloggern mit ihren Manuskripten ergangen ist, gibt es zusammengefasst hier auf der Seite des Blogbusters.
Oha, das ist bestimmt spannend – aber auch zeitintensiv. Bin gespannt, wer es am Ende macht.